In den kalten Monaten des Jahres hält der Igel Winterschlaf. Manchmal wird dieser unterbrochen. Dann sieht man die kleinen Stacheltiere umherlaufen. Nicht immer also hat es etwas Schlechtes zu bedeuten, wenn Sie einem Igel im Winter begegnen.
Deshalb ist es wichtig genau hinzuschauen und zu entscheiden, ob der Igel menschliche Hilfe braucht.
Hat der Igel eine runde Körperform, ist aktiv und kugelt sich bei Kontakt zu einem Stachelball zusammen, können Sie davon ausgehen, dass es ihm gut geht. Der Igel ist ein wildlebendes Tier. Wilde Tiere dürfen ohne Befund nicht aus der Natur entfernt werden. Bei offensichtlicher Beeinträchtigung durch Krankheit oder Verletzungen sollten Sie dem Tier jedoch helfen.
Hilfe an Ort und Stelle
Das bedeutet aber nicht unbedingt, den Igel in menschliche Obhut zu bringen. Auch hier gilt es genau zu beobachten. Wenn einem Tier an Ort und Stelle geholfen werden kann, ist das die bessere Lösung. Sie können ihm ein Schlafnest aufstellen. Die Umsetzung dieser Winterschlafhäuser für Igel ist vielgestaltig. Innen füllen sie es dicht mit Stroh und errichten es an einem ruhigen, abseitigen Ort. Wirkt er mager, können Sie ihn füttern. Katzenfutter ist eine gute Notvariante.
Gewicht und Futtermenge
Für Jungigel gilt, wiegt das Tier weniger als 600g, können Sie ihm zusätzlich etwas Katzenfutter hinstellen. Stellen Sie sicher, dass nur der untergewichtige Igel die Zufütterung erhält. Leeren Sie die Futterreste nach der Nahrungsaufnahme. Die Gewichtszunahme können Sie durch tägliches Wiegen kontrollieren. Sie können annehmen, dass ein Jungigel von 500g täglich 150g Katzenfutter aufnehmen kann. Ein schwaches ausgewachsenes Tier, das weniger als 1000g auf die Waage bringt, kann bis zu 200 g Nassfutter verputzen. Diese Mengenangaben sind nur grobe Richtwerte. Wenn das Tier 10 bis 20g täglich zunimmt, ist das ein gutes Ergebnis. Passen Sie die Futtermengen an, um das Ziel zu erreichen.
Fütterung – was geht, was geht nicht
Sein täglicher Speiseplan kann folgende Leckereien beinhalten: Regenwürmer, Käfer, Heuschrecken, Asseln, Ameisen, Spinnen, Mücken, Nacktschnecken, Schnecken mit Haus, Raupen, Ohrenkneifer, Tausendfüßer, Käferlarven, Puppen, Schmetterlinge und andere Falter, sogar Bienen und Wespen.
Das sollten Sie niemals füttern: Milch und gesüßte Lebensmittel.
Fast umsonst: Äpfel, Erdbeeren, Bananen, Avocados oder Nüsse würde er abnehmen. Tatsächlich bringen ihm diese Lebensmittel nicht sehr viel, denn er kann sie nicht verwerten.
Der Igle isst nicht alles, was man ihm vorsetzt. Sie können sich die Mühe sparen mit Karotten, Salat, mit Zwiebeln und Kartoffeln.
Behalten Sie im Kopf, der Igel bevorzugt in seiner natürlichen Umgebung tierische Proteine. Alles Kleingetier, was sich bewegt, gibt ihm Kraft und Energie. Insekten sind ihm dabei das Liebste. Schnecken zum Beispiel vertilgt er nur sehr wenig. Und das ist auch gut so, denn Schnecken sind Hauptzwischenwirte von Igelparasiten. Geschwächte Tiere sollten somit auch keine Schnecken essen.
Für die Notversorgung eignet sich sehr gut Katzenfutter. Jedoch sollte Sie im Frühjahr die Zufütterung stoppen. Dem Tier schadet es, wenn es von seinem natürlichem Speiseplan entwöhnt wird.
In menschliche Obhut
Nur wenn das Tier krank, verletzt oder stark geschwächt ist, darf es zur Überwinterung in menschliche Obhut genommen werden. Wir in der Tierhilfs- und Rettungsorganisation haben dafür die Räumlichkeiten und sind auf den stacheligen Gesellen sehr gut eingestellt. Tiere, die bei uns überwintern, werden im Frühjahr wieder ausgewildert.
Unterstützen Sie uns bei der Versorgung dieser Wintergäste! Wir versorgen die Igel und sichern deren Winterschlaf. Helfen Sie uns dabei mit einer Spende oder übernehmen Sie eine Patenschaft für den kleinen Wintergast.
Wie geht Patenschaft? Dazu erfahren Sie mehr auf unserer Seite „Pate werden“.
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